Psychodynamische Paar- und Familientherapie

Weiterbildung in psychodynamischer Paar- und Familientherapie

Das Psychotherapeutische Zentrum PTZ Halle/ S. bietet ab Oktober 2023 eine berufsbegleitende Weiterbildung in psychoanalytischer Paar- und Familientherapie an.
Die Methoden der psychoanalytischen Paar- und Familientherapie sind Anwendungsformen der Psychoanalyse. Den Teilnehmer*Innen wird ein Zugang bezüglich des Verstehens krankheitserzeugender und aufrechterhaltender interpersonaler Beziehungsstrukturen vermittelt. Zentral ist dabei die Bedeutung des Unbewussten in Übertragung und Gegenübertragung. Die interpersonale Beziehungsdynamik ist geprägt von unausgesprochenen Wünschen, ungelösten Konflikten und unverarbeiteten Traumata sowie deren Abwehr. Es können transgenerationale Aufträge, unbewusste Übertragungen, Erwartungen und Delegation eine Rolle bei der Entstehung von Blockaden und Kollusionen in familiären und Paarbeziehungen spielen.
In der Weiterbildung werden psychoanalytisch geprägte Theoriebildungen zur interpersonalen Dynamik bei Paaren und Familien aufgegriffen und auf die heute vielfältigeren familialen Formen von Beziehungsgestaltung und Zusammenleben bezogen. Ebenso richtet die psychoanalytische Paar- und Familientherapie ihren Blick auf die Einbettung interpersonaler Konflikte in übergreifende soziale, ökonomische und politische Zusammenhänge.
Die Weiterbildung erschließt ein dafür geeignetes Konzept der Beziehungsdiagnostik sowie des therapeutischen Prozesses.
Die im therapeutischen Prozess stattfindende aufdeckende und verändernde Arbeit an unbewussten und vorbewussten interpersonellen Konflikten, Beziehungsmustern und Abwehrstrukturen nutzt deren szenische Darstellung in den (beziehungs-)therapeutischen Situationen. Somit werden sie in ihrer Existenz, Wirksamkeit und Interdependenz für alle Partner*Innen oder Familienmitglieder erfahrbar, erkennbar und somit veränderbar. Auf darüber hinausgreifende Interaktionszusammenhänge bei Mehr-Personenbeziehungssystemen lässt sich diese Sicht- und Arbeitsweise ebenso gewinnbringend anwenden.

Zielgruppe und Voraussetzungen

Die Weiterbildung richtet sich an ärztliche und psychologische Psychotherapeut*Innen, an Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*Innen, an Therapeut*Innen in Ausbildung zur Fachkunde Psychoanalyse und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sowie an jeden Interessierten, der eine Familientherapieausbildung absolvieren möchten.
Ein Aufnahmegespräch bei einem der Dozierenden ist für die Teilnahme obligatorisch.
Eine abgeschlossene oder laufende psychoanalytische oder tiefenpsychologisch fundierte Selbsterfahrung muss nachgewiesen oder mit der Weiterbildung begonnen werden. (150 Std. Einzelselbsterfahrung oder 75 Std. Gruppenselbsterfahrung)

Aufbau der Weiterbildung

Das Curriculum erstreckt sich über drei Jahre mit Beginn im Oktober 2023. Es umfasst 12 Wochenenden, jeweils freitags in der Zeit von 14.00 bis 19.15 Uhr sowie samstags in der Zeit von 9.00 bis 18.00 Uhr.
In diesem Rahmen finden die insgesamt zu absolvierenden 60 DStd. in Theorie und Behandlungstechnik statt und werden an jedem Wochenende mit Kasuistik sowie den zusätzlich zur vorausgesetzten Selbsterfahrung insgesamt zu leistenden 20 DStd. Familienselbsterfahrung kombiniert.
Teilnehmende haben 120 Stunden familientherapeutische Behandlung von mindestens 4 Fällen unter Supervision zu erbringen. Dabei muss mindestens eine Langzeittherapie über 40 Std. und eine Kurzzeittherapie durchgeführt werden. Mindestens zwei Fälle sollten im Familiensetting, mindestens ein Fall sollte im Paarsetting stattfinden. Es müssen 80 Stunden Supervision absolviert werden.
Zum Abschluss der Weiterbildung wird eine schriftlich dokumentierte Therapie in einem kasuistischen Seminar vorgetragen.
Die Weiterbildung entspricht den Anforderungen des Bundesverbandes Psychoanalytische Paar- und Familientherapie e.V. (BVPPF) und wird somit zertifiziert. Bei erfolgreichem Abschluss sind die Teilnehmer*innen berechtigt, die Bezeichnung „Psychoanalytische/r Paar- und Familientherapeut*In“ zu tragen und Mitglied im BVPPF zu werden.

GESAMTKOSTEN (8 WOCHENENDEN): INSGESAMT 3780 EUR

Organisationsgebühr zu Beginn der Ausbildung 80,- EUR
Aufnahmeinterview 100,- EUR
Pro Wochenendseminar 300,- EUR
Jeweils unterteilt in:
Theorie pro Wochenende 225,- EUR
Gruppenselbsterfahrung pro Wochenende 75,- EUR


Ausgaben für Supervision und Einnahmen aus eigenen Behandlungsstunden sind hier nicht berücksichtigt. Die Supervision wird in Eigenregie organisiert, wobei wir gern unterstützen.
Die Gesamtweiterbildungskosten betragen 3780,00 € (12 Seminarwochenenden á 300,00 €, zzgl. Aufnahmegespräch (100,00 €) und Organisationsgebühr zu Beginn der Ausbildung (80,00).
Kosten für Unterkunft und Verpflegung sind hierin nicht enthalten. Es gibt zwei Finanzierungsformen: (1.) entweder eine Ratenzahlung, wobei die Teilnehmer*innen eine Einzugsermächtigung dem Institut erteilt bzw. einen Dauerauftrag einrichtet oder (2.) eine Einmalzahlung des Betrages im Block, wobei sich der Betrag auf 3600 € reduziert. Anfallende Honorare für Supervision (wahlweise Einzelsupervision oder Supervision in der Gruppe) sind ebenfalls nicht enthalten und werden mit dem/der Supervisor/in direkt vereinbart und abgerechnet.

Bitte senden sie Ihre Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, formloser Lebenslauf) an: info-ptz@ptzentrum.de

Struktur der Fortbildung